Im Juli 2015 haben wir die Gelegenheit ergriffen und eine Einfachfahrt von Zeuthen ins Hafendorf Müritz gewagt. In den Berliner Gewässern sind wir zum ersten Mal gewesen. So viele Kanäle, Seen und Natur hatten wir nicht erwartet. Da wir eine „Überführungsfahrt“ gebucht hatten, sind wir natürlich zügig gen Müritz gefahren. Wir werden aber sicher wiederkommen, um die Gewässer rund Berlin zu erkunden.
Die Marina in Zeuthen
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, schon nach der Übergabe Zeuthen zu verlassen und Richtung Müritz zu starten. In Zeuthen angekommen haben wir aber festgestellt, dass man nicht unbedingt vom Anleger flüchten muss. Zum einen haben wir vom „Einweiser“ der Fa. Kuhnle unglaublich viele Tipps für unsere Fahrtroute – natürlich auch „Anekdoten und Anglerlatein“ – mit auf den Weg bekommen. Zum anderen sind wir trotz der Sommerzeit nahezu allein am Anleger gewesen. Also haben wir nur eingekauft, eingeräumt und einen herrlichen Abend in Zeuthen am See an Deck verbracht.
Start der Einfachfahrt durch Berlin
Am nächsten Tag haben wir uns nun „leider“ bei bestem Sommerwetter doch fortbewegen müssen. Viele Wege führen durch Berlin, für einen muss man sich entscheiden. Dem Tipp des „Einweisers“ folgend, haben wir uns für den Teltowkanal entschieden. Bereut haben wir diese Wahl nicht. Der Teltowkanal bietet sicherlich nicht viele Einblicke in die Sehenswürdigkeiten von Berlin. Es wechseln sich aber grüne Abschnitte mit leichter Bebauung und imposanter Industriekulisse ab. Fazit: sehenswert. Leider ist es unterwegs schwül-heiß geworden. Also ist uns ein Zwischenstopp im Tempelhofer Hafen gerade recht gekommen. Hier kann der Reisende Proviant aufnehmen und hervorragend (klimatisiert) speisen. Übernacht bleiben kann man auch, wenn man denn einen Liegeplatz hat. Uns hat der „Ferien-Job“ noch weiter vorangetrieben. So sind wir über den kleinen und den großen Wannsee bis in die Havel zum Grunewald vorgestoßen. Dort haben wir dann DEN Ankerplatz gefunden (siehe unten).
Gut, so ganz alleine sind wir nicht gewesen. In dieser Jahreszeit kann man das aber wohl auch kaum erwarten. Dafür hat uns der Morgen mit schönstem Wetter begrüßt.
Weiter ging es bis nach Oranienburg. Wetterbedingt (es fing an zu regnen) haben wir uns für einen Abstecher zum Schlosshafen Oranienburg entschieden. Am Ufer hat uns „fröhlich winkend“ der Hafenmeister empfangen. Also, eigentlich hat er das große blaue Schiff in seinem Yachthafen nicht haben wollen und uns in den Servicehafen gelotst. Mit einem perfekten Anlegemanöver haben wir ihn davon überzeugt, dass wir schon auch Boot fahren können. Den Servicehafen haben wir für uns allein gehabt und sind so auch nicht wirklich unglücklich gewesen. Der Service im Hafen und dem Ort ließ nichts zu wünschen übrig und „Kultur“ auf einer Bootsfahrt (Schloss Oranienburg) haben wir so auch erleben dürfen. Der Hafenmeister war im Übrigen sehr nett und hilfsbereit. Am nächsten Morgen musste der „Skipper“ dann noch einem Radiosender (Wie hieß der bloß noch? Irgendwas mit Antenne ?!) ein Interview geben. Thema: „Schlosshafen Oranienburg“.
Traumhafte Liegeplätze entlang der Strecke
Über den Hafen in Zehdenick hat uns es danach bis in den Stolpsee getrieben. Dort haben wir eine wunderbare Ankerbucht gefunden. Das Highlight dieser Reise ist aber die Minimarina Granzow nahe Mirow gewesen. Dort haben wir tatsächlich zu ersten Mal angelegt, weil wir früher schon immer an der Schlossinsel vom Hafenmeister abgefangen worden sind. Dieser Anleger ist unglaublich idyllisch.
Auf dem Foto ist die Abendstimmung zu sehen. Werbung sollten wir allerdings möglichst keine machen, damit wir auch beim nächsten Mal den Anleger (fast) für uns alleine haben. Morgenstimmung gibt es natürlich auch:
Auch in diesem Jahr haben wir eine „Kormoran“ als zuverlässiges Hausboot erleben dürfen. Dank der großen Tanks und der technischen Ausstattung kommt man locker eine Woche ohne „Hafenservice“ aus. Toilettengang, waschen und duschen an Bord: alles kein Problem. Entgegen der Berichte in den Medien sind wir auch zügig durch die Schleusen gekommen. Einzige Ausnahme: die Schleuse Canow. Da im Sommer die Schleusen aber früh öffnen und spät schließen, kann man hier durchaus auf die Zeiten mit wenigen Nutzern ausweichen.
Bisher sind wir nur im Herbst gefahren: wenig Boote, viele Zugvögel … einzigartige Ruhe. Auf den frühen Juli lässt sich das aber durchaus ausdehnen. Ausnahme: keine Zugvögel. Allen Skippern auf den vielen Flüssen, Kanälen und Seen wünschen wir viel Spaß, die Crew der „Lurchi“
P.S.: Wir hatten keine Mücken nirgends?!