Die Kuhnle-Group im Schnee

Die Kuhnle-Group im Schnee

„Es schneit!“ – so lautete der Betreff einer E-Mail, die ich vor ein paar Tagen von meiner Ausbilderin im Bereich Marketing bekommen habe. Und tatsächlich: Dicke, weiße Schneeflocken fielen vom Himmel und veredelten die Landschaft. Auch in der Nacht zuvor hatte es schon geschneit – es war sogar kalt genug, dass der Schnee in unserem Hafen liegen blieb. Entsprechend lautete meine Aufgabenstellung: ab in das frostige Wetter und Fotos von unseren Booten machen!

Unsere Kormorane im Schnee

Zu Beginn eine recht einfache Aufgabe, doch als es dann hieß, dass es sichtbar werden soll, dass es gerade schneit, war es doch nicht mehr so leicht. Ich kletterte auf unsere Kormoranboote – die den Winter über im Wasser liegen – baute einen Mini-Schneemann und hinterlies Spuren im Schnee, die aussahen, als wäre jemand ins Wasser gelaufen – genau am Ende der Stege hörten sie abrupt auf. Und tatsächlich hatte ich das eine oder andere mal Angst, dass mein Handy oder ich selbst ein eiskaltes Bad nehmen – zum Glück hatte ich keine Zuschauer. Nach diesem kleinen Schneeabenteuer, ging es schnell zurück ins Büro – oder besser gesagt in die Ferienwohnung. Coronabedingt wurden unsere Wohnungen spontan umfunktioniert in Büros. Vorteil für mich – ich konnte mir schnell einen heißen Kakao machen, während ich meiner Ausbilderin die Fotos sendete.

Ein kleiner Schneemann auf dem Steuerstand

Natürlich ist diese Arbeit aber nicht unser täglich Brot. Sie als unsere Gäste kennen uns alle als „die Dame im Marinabüro“ oder „den Techniker, der Ihnen das Boot erklärt hat“. Doch das sind wir nur in der Saison – und die hört Ende Oktober, spätestens Mitte November auf. Eigentlich war geplant, dass auch im Winter unsere Kormoranboote von Ihnen gebucht werden, doch die Covid-19-Situation hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Was also machen wir Mitarbeiter alle, wenn die Saison vorbei ist?

Im Hafen arbeiten im Sommer Bürofachkräfte, Tourismuskaufleute, Techniker, Azubis, Rentner und Saisonarbeiter, um Ihren Urlaub so erholsam wie möglich zu gestalten. Die letzten beiden Gruppen fahren nach Saisonende wieder nach Hause oder suchen sich eine andere Arbeit in einer WIntersportregion. Doch die Erstgenannten bleiben hier – nur wird ihr Arbeitsplatz verlagert. Statt im Marina- oder Stegbüro zu sitzen, arbeiten die Büro- und Tourismusfachleute nun in unserem Firmengebäude. Auch die Azubis verteilen sich dort auf verschiedene Abteilungen. Die Techniker „verschwinden“ in unsere hauseigene Kuhnle-Werft. Wofür wir im Winter plötzlich fast doppelt so viele Mitarbeiter in Büro und Werft brauchen? Erklärung folgt:

Der Winter ist die Zeit der Häuslichkeit. Familien, Paare und Freunde sitzen zusammen, tauschen sich aus und dann ist das Thema da: Urlaub. Der Computer wird angeschmissen und es wird nach Locations für den nächsten Trip gesucht. Haben sich alle geeinigt, werden Anfragen an Hotels, Reisebüros und Unternehmen wie uns gestellt. Und somit geben Sie selbst uns die Arbeit in die Hand. Ihre Anfrage kommt in unserer Reservierungsabteilung an – doch nicht nur Ihre, sondern die aller Urlaubsliebhaber. Jetzt heißt es für uns, Ihre Anfrage so schnell wie möglich zu bearbeiten und Ihnen konkrete, auf Ihre Wünsche zugeschnittene, Angebote zu unterbreiten. Gleichzeitig muss das klingelnde Telefon abgehoben werden und angenommene Angebote müssen in Buchungen umgewandelt werden. Im Winter stehen dafür normalerweise sechs Kräfte zur Verfügung – darunter auch die Azubis, die eine Ausbildung im Tourismusbereich machen.

Damit Sie uns eine Anfrage für eine Buchung schicken, müssen wir Ihnen jedoch erstmal aufgefallen sein. Genau daran wird im Marketing auf Hochtouren gearbeitet: Welche neuen Angebote können wir machen? Wie verbessern wir unseren Online- und Social-Media-Auftritt? Diesen Winter steht außerdem die Einführung eines Chatbot-Systems auf der To-Do-Liste.

Bevor Sie eine Reise bei uns antreten, bekommen Sie Informationen zu unseren Gewässern und Booten zugesandt. Somit nutzen wir den Winter, um diese Informationen den Veränderungen anzupassen und Sie somit „Up to date“ zu halten, wenn Sie Ihren Urlaub starten.

Das neue Sauna-Hausboot wird in unserer Werft erbaut

Zu der Kuhnle-Group gehört auch unser Shop, welcher im Winter ebenso auf Hochtouren läuft. Denn hierüber laufen die Einkäufe und Bestellungen unserer Kuhnle-Werft. Hierbei wird sich auch erklären, warum ich zu Beginn des Artikels geschrieben habe, dass die Techniker in der Wert „verschwinden“: in den Wintermonaten sind sowohl fast die vollständige Charterflotte als auch die Privatboote an Land – die perfekte Gelegenheit, Aufbesserungen vorzunehmen, finden unser Chef und die Bootseigner. Somit wird in der Werft fleißig gemalert, verdichtet, aufgepolstert und repariert. Doch das ist noch lange nicht alles: pro Winter wird mindestens ein Boot komplett neu gebaut. Das momentane Winterprojekt lautet: Sauna-Hausboot. Eine besondere Herausforderung für die Werftangestellten und ein besonderer Luxus für Sie: Urlaub auf einem unserer Febomobile ohne auf die Sauna verzichten zu müssen! Klicken Sie sich doch mal rein: https://www.kuhnle-tours.de/hausboote/sauna-hausboot/ .

Wie Sie sehen, gibt es also auch neben der Saison bei der Kuhnle-Group viel zu erledigen. Bestehen bleibt jedoch immer die Freude auf die nächste Saison. Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund!

Bei den Temperaturen ist der Claassee ganz schnell mal eingefroren
Vom November und weihnachtlicher Vorfreude

Vom November und weihnachtlicher Vorfreude

Es ist früh morgens, der letzte Dienstag des Novembers, seit einer halben Stunde wird es langsam heller. Vereinzelt hört man einige Krähen durch den sich langsam lichtenden Nebel rufen. Die graue Wolkendecke schafft ein kaltes und trostloses Licht. Wären meine Kollegen nicht schon zum Teil da oder würden sie nicht gerade neben mir auf den Parkplatz rollen, könnte sich das Gefühl einstellen, ich sei der einzige Mensch auf dem Planeten.


Es ist halt Ende November, da kann man eben nicht viel erwarten, aber immerhin sind die Temperaturen noch über dem Gefrierpunkt. Zumindest tagsüber. Kalt ist es jedoch trotzdem und der Steg ist von der letzten Nacht noch stellenweise vereist. Zum Glück gibt es auf den Booten Heizungen und die früh morgendliche Stille auf dem See hat schon fast etwas Magisches.


Am kommenden Sonntag ist der erste Advent und unter den versammelten Azubis macht sich bereits Weihnachtsstimmung breit. Mit Lichterketten und einem Weihnachtsbaum ausgestattet wollen wir die gemütliche, winterliche Ruhe einfangen und ihr einen Anstrich von weihnachtlicher Vorfreude verpassen. Später wollen wir noch eine der geräumigen und warmen Ferienwohnungen in weihnachtlichem Glanz erstrahlen lassen, in denen man im Winter bei viel Komfort und Platz die Ruhe genießen kann.

Ausbildung um 1 Jahr verkürzen

Ausbildung um 1 Jahr verkürzen

Ich hab das GO!

Nun ist es endlich so weit. Auf meine Anfrage für eine Verkürzung meiner Ausbildung, kam eine Bestätigungsmail zurück. Ab jetzt heißt es lernen, lernen, lernen.

Aber zurück zum Anfang. Letztes Jahr begann mein erster Schulturnus in der Warener Berufsschule. Da ich 2017 bereits mein Abitur gemeistert habe, hatte ich ausreichend Vorkenntnisse und die jeweiligen Lernfelder fielen mir sehr leicht. Das erste Lehrjahr habe ich mit guten Noten abgeschlossen. Vor ein paar Monaten erhielt ich dann mein erstes Berufsschulzeugnis, welches dies nochmals bestätigte.

Meine Lehrer haben mich wiederholt gefragt, ob eine Verkürzung meiner Ausbildung in Frage kommen würde. Direkt an meinem nächsten Arbeitstag habe ich das Gespräch mit meiner Ausbilderin gesucht. Sie hielt diese Idee ebenfalls für sinnvoll und half mir dabei, einen Antrag auf Verkürzung an die IHK Neubrandenburg zu verfassen. Als dieser kurze Zeit später durch ein Bestätigungsschreiben genehmigt wurde, war ich plötzlich im 3. Ausbildungsjahr.

Jetzt stellte ich mir folgende Fragen: Werde ich es schaffen, mir ein ganzes Lehrjahr selbstständig beizubringen? Unter wie viel Druck werde ich stehen? Werde ich von meinem Ausbildungsbetrieb die nötige Unterstützung erhalten? Wo bekomme ich den fehlenden Lernstoff her?

Meinen ersten Schulturnus im dritten Lehrjahr habe ich bereits hinter mir. Der Einstieg fiel mir nicht wirklich schwer und ich konnte mich gut im Unterricht mit einbringen. Meine neuen Mitschüler waren sehr hilfsbereit und unterstützten mich dabei, indem sie versuchten mir aufkommende Fragen zu beantworten und mir ihre Schulmaterialien aus dem mir fehlenden Jahr zur Verfügung stellten. Nun heißt es, alles nachholen, übernehmen und verstehen.

Einer der Vorteile der Ausbildungsverkürzung ist beispielsweise der Punkt, dass man früher ein höheres Einkommen hat und einfach schneller mit der Ausbildung abschließt. Dadurch ist man eher im wirklichen Berufsleben. Darüber hinaus entfällt die Langeweile bei möglicher Unterforderung in der Berufsschule. Allerdings fehlt einem dann ein vollständiges Jahr mit Praxiserfahrungen.

Des Weiteren ist das Nachholen des ganzen Lehrstoffs und sich diese selbstständig anzueignen ein Nachteil. Aber dabei können einem Mitschüler und auch Lehrer behilflich sein.

Andererseits macht sich so eine Verkürzung gut im Lebenslauf für spätere Bewerbungen und der jetzige, aber auch zukünftige Arbeitgeber, sehen diesen Schritt als ehrgeizig an.

Nach dem mich die Zusage erreicht hatte, wurde direkt ein neuer Ausbildungsplan für die betroffenen Abteilungsleiter und mich entworfen. Schließlich muss ich bis zur Abschlussprüfung alle für die Ausbildung notwendigen Abteilungen der Firma durchlaufen haben. Da ich bis dahin nur in der Reservierungszentrale tätig war, wurde ich direkt nach meinem ersten Schulturnus in das Marinabüro gesteckt, um während der Saison bei den Kollegen im Charter mitzuarbeiten. Die Betreuung von Kunden, Gast- und Dauerliegern, sowie Chartergästen stehen dort im Vordergrund. Auch die Vorbereitung von An- und Abreisen, Übernahmen und Rückgaben der Boote und die Vermietung von Kleinbooten spielen eine wichtige Rolle. Danach durfte ich in der Finanzbuchhaltung die Zahlungseingänge, sowie Zahlungsausgänge unter die Lupe nehmen. Seit dieser Woche lerne ich das Backoffice und die dazugehörigen Aufgaben näher kennen und bin gespannt, was mich dort alles erwarten wird.

Mir gefällt dieser schnelle Abteilungswechsel sehr gut, da man sehr abwechslungsreiche Arbeitstage hat und auf kurzer Zeit viele neue Aufgaben bewältigt.

Bis jetzt kann man sagen, dass es eine sinnvolle Entscheidung war. Aber ob sich diese Aussage am Ende bewahrheiten wird, wird sich bei der Abschlussprüfung im Mai herausstellen.