mit dem Schiffshebewerk Arzviller.
Frankreich
Mein peinlichstes Schleusenmanöver
Eine Geschichte aus dem Nähkästchen von Harald Kuhnle
(Geschäftsführer KUHNLE-TOURS)
Der übermütige Start
Es war der Vorabend von meinem Geburtstag, wir waren spät dran als wir an einer Außenbasis in Frankreich für unsere geplante Bootsfahrt ankamen, also haben meine Frau und ich unser Gepäck und die Kinder an Bord geworfen, sind noch fix in den Supermarkt nebenan gestürmt und haben dann schnell abgelegt, um die erste Schleuse noch zu schaffen. Da es schon auf 19 Uhr zu ging, sagte meine Frau, dass sie schon mal die Betten für die Kinder (damals sechs und zwei Jahre alt) fertig machen wolle, ich solle sie rufen, wenn ich Hilfe in der Schleuse brauchte. Ich sagte das, was Männer immer in solchen Fällen sagen: „Geht klar, ich regel das!“ Die Große könne mir ja beim Schleusen helfen.
Der Tag danach
Am nächsten Morgen riefen mich die Mitarbeiter aus dem Stuttgarter Büro an, angeblich um mir zu Geburtstag zu gratulieren. Aber vor allem äußerten sie ihr Mitgefühl über unser Schleusenpech! Erst nach dem Urlaub fand ich heraus, wie der Buschfunk über Nacht zwischen Frankreich und Deutschland funktioniert hatte: Eine der einheimischen Reinigungsfrauen der Basis war ausgerechnet mit dem Schleusenwärter verheiratet, der ihr abends erzählte: „Heute hat dein Arbeitgeber wieder einen besonders bekloppten Kunden geschickt, na, nun hat er einen Festmacher weniger an Bord.“
Fazit
Jeder hat schon Dinge erlebt, die man gleich nach der Tat am besten für sich behalten hat und die man auch 20 Jahre später erst nach dem vierten Bier erzählt. Ist so. Und glauben Sie mir: Das, was unseren Chartercrews passieren kann (wie mit dem Beiboot sinken, Ankerhebel versenken, sowie Grundberührungen aller Art) ist mir auch schon alles passiert. Was wäre ein Skipperleben ohne Pleiten, Pech und Pannen? Langweilig. Wichtig ist das rheinische Motto, dass ich in über vierzig Jahren, die wir nun schon auf der „boot“ in Düsseldorf ausstellen, verinnerlicht habe: „Et hätt noch immer jot jejange.“
Wir sehen uns auf dem Wasser!
Ihr Harald Kuhnle
Vier Tage unterwegs mit vier Hausbooten in Frankreich
Begegnung von deutschen, französischen und schweizer Jugendlichen
Finanzierung durch Regio Lions und die Oberrheinkonferenz
Am „Auffahrtswochenende“ durften 25 Jugendliche auf Einladung der Regio Lions, einem Zusammenschluss von Lions Clubs aus Südbaden, aus dem Elsass und aus Basel, gemeinsam auf große Fahrt gehen. Für alle war die Fahrt auf vier geräumigen Hausbooten der Baureihe KORMORAN auf dem Rhein-Marne-Kanal ein großartiges Erlebnis. Die jungen Leute kamen aus Basel, aus den Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin sowie aus Weil am Rhein. Etwas ganz Besonderes war, dass es sich bei der Weiler Gruppe um Mitglieder der Bonds Big Band von der Musikschule handelte.
Die Unternehmung klappte so, wie es sich der Organisator aus dem Lions Club Weil am Rhein und die vier jungen Erwachsenen aus dem Weiler Leo-Club, die als Freizeitkapitäne fungierten, vorgestellt hatten. Mit intensiver Gemeinschaftsarbeit wurden von Donnerstagmittag bis Sonntagabend das imposante Schiffshebewerk von Arzviller und 13 Schleusen auf dem Rhein-Marne-Kanal zwischen Niderviller und Saverne passiert, erst talwärts und auf dem Rückweg bergwärts. Zum Freizeitprogramm gehörten sportliche Betätigungen in einer Outdoor-Fitness-Arena, rasante Fahrten auf einer Rodelbahn, ein längerer Aufenthalt in einem Hallenbad mit Wasserrutsche, eine nächtliche Fackelwanderung zu einer Burgruine und der Besuch einer Glasbläservorführung.
Die Verständigung untereinander klappte bestens, auch deshalb weil die Jugendlichen aus dem Elsass aus Familien stammten, in denen sowohl Französisch als auch Deutsch gesprochen wird.
Kein Problem war es, gemeinsam zu kochen. Und, ganz wichtig: Das abwechslungsreich zusammengestellte und in einer großen Paella-Pfanne zubereitete Essen schmeckte allen gut! Das Wetter war so schön, dass immer draußen gegessen werden konnte.
Unumstrittene Höhepunkte waren die beiden Konzerte der Bonds Big Band am Samstagmittag bzw. am Sonntagmorgen. Unter der Leitung von Christian Leitherer begeisterten die jungen Musiker mit ihren Darbietungen im Hafen von Saverne sowie vor der Kristallschleiferei Lehrer beim Schiffshebewerk von Arzviller. Die Musikinstrumente wurden vom Bandleader sowie von Eltern in Begleitfahrzeugen transportiert.
Finanziert wurde die trinationale Unternehmung mit Einnahmen aus dem Festbetrieb beim Dreiländerlauf auf dem Basler Marktplatz am 22. Mai 2022 sowie zu zirka 40 Prozent aus dem Jugendfonds der Deutsch-Französisch-Schweizerischen Oberrheinkonferenz.
Quelle: http://www.regio-lions.com/index.php/alle/ferienlager2022