Hausbootferien auf Rädern

Hausbootferien auf Rädern

Erfahrungen eines Booteinweisers

Was macht ein barrierefreies Boot aus?

Seit es die sogenannten Pontonboote auf dem Binnenchartermarkt gibt, ist Hausboot fahren auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkung attraktiv im Sinne von „machbar“ geworden. Alle Bereiche, mit Ausnahme des nur über eine Leiter oder Treppe zugänglichen Kajütdachs, befinden sich auf einer Ebene und mindestens eine Kabine verfügt über ausreichend breite Türen für den Rollstuhl. Die Nasszelle verfügt über die obligatorische Ausstattung wie Haltegriffe, eine mit dem Boden bündige, befahrbare Duschwanne und einen Klappsitz fürs Duschen. Weiterhin gibt es in der Küche einen unterfahrbaren Bereich damit Spüle und Küchengeräte ohne fremde Hilfe genutzt werden können.

Was ist an Deck anders?

Der barrierefreie Zugang vom Steg führt zunächst aufs Vordeck. Eventuelle Höhenunterschiede werden mit einer stabilen Klapprampe überbrückt, wie man sie von öffentlichen Verkehrsmitteln kennt. Das Vordeck dient als Freifläche und Badeplattform. Es beherbergt den Fahrstand, die vorderen Belegklampen für die Leinen und den Hauptanker. Das auf Booten Reling genannte Schutzgeländer ist je nach Bauart und Optik in Metall oder Holz gehalten. Vorn und an den Seiten befinden sich Öffnungen, die mit Leinen oder Ketten gesichert sind. Die Relingöffnungen dienen dem Betreten und Verlassen des Bootes im Hafen und dem besseren Handling bei Leinenmanövern. Üblicherweise liegen die Boote bei Übergabe mit dem Bug am Steg, weil hier die Relingöffnung breit genug für den Rollstuhl ist. Dementsprechend sollte man unterwegs auch mit dem Bug am Gaststeg festmachen, um bequem an Land zu kommen. Aber auch die seitlichen Öffnungen in der Reling sind breit genug für den Rollstuhle. Vor Anker liegend lässt sich am Bug die Badeleiter ausklappen.

Auch der Fahrstand auf dem Vorschiff ist so gestaltet, dass Rollstuhlfahrer das Boot in bequemer Sitzhaltung steuern können. Das Steuerrad ist ausreichend hoch und die Säule mit dem Steuerrad, dem Schalthebel und den Schaltern für Signalhorn, Lichter und so weiter vom Rollstuhl aus erreichbar. Für den Blick nach achtern sind an beiden Fahrstandüberdachungen Rückspiegel wie bei Bussen oder LKW angebracht. Alternativ oder zusätzlich sind auf bestimmten Booten auch Kameras am Heck verbaut, die über einen Monitor am Fahrstand überwacht werden.

Das leichte Handling schwerer Ausrüstung

Ein weiteres Kriterium nicht nur auf einem barrierefreien Charterboot ist der Anker. Der Hauptanker befindet sich üblicherweise im Bereich des Vordecks in der Nähe des Fahrstands. Je nach Bootsgröße kann der Anker in eine Gewichtskategorie fallen, an der sich vor allem reine Damencrews mitunter schwertun, diesen über Bord zu werfen und wieder hochzuholen. Um sicher zu sein, die richtige Wahl zu treffen, sollte am besten schon bei der Buchung gefragt werden, ob das Boot auch über eine Ankerwinde verfügt, und ob diese manuell oder elektrisch bewegt wird. Der Heckanker ist üblicherweise auf der meist deutlich kleineren Plattform in der Nähe des Außenbordmotors zu finden und für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.

Soweit die grundlegenden Gegebenheiten auf rollstuhlgeeigneten Hausbooten.

Erfahrungen mit unterschiedlichen Behinderungen

Als Booteinweiser sind mir Gäste mit unterschiedlichsten Einschränkungen begegnet. Unter den Gästen im Seniorenalter ist die Ursache für die körperliche Einschränkung im Idealfall nur dem Alter geschuldet. Diese Gäste haben in jungen Jahren häufig selbst ein Boot gefahren und sind mit den Gegebenheiten an Bord vertraut. Häufig kommen Oma und Opa noch mit eigener Kraft aus dem Rollstuhl heraus, können einige Schritte gehen und den Sitzplatz wechseln. Sie besitzen genügend Lebenserfahrung, um selbst einzuschätzen, wo sie sich trotz ihrer Einschränkungen an Bord nützlich machen können und wann es ratsam ist, sich zurückzuziehen und den Jüngeren das Ruder zu überlassen.

Etwas komplizierter wird es, wenn jemand ohne Bootserfahrung in seinen Bewegungen eingeschränkt ist, zu Beispiel durch einen Schlaganfall, einen Unfall oder eine Amputation. Überlegen Sie, was Sie zu Hause können und nehem Sie sich nicht zuviel vor. Können Sie beherzt und schnell zugreifen? Prima. Falls nicht: Besprechen Sie mit der Crew, wie zum Beispiel bei Anlegen und in der Schleuse die Aufgaben sinnvoll verteilt sind. Das kann bedeutet, dass der oder die Rollstuhlfahrer(in) im Bootsinneren den Blick auf das Geschehen aus sicherer Distanz genießt oder der oder die Rollstuhlfahrer(in) übernimmt als in die Charterbescheinigung eingetragener Schiffsführer den Job am Fahrstand und überlässt das Handling der Leinen den anderen Crewmitgliedern.

Fehlt es allein an der körperlichen Kraft in den Gliedmaßen, um insbesondere das Steuerrad und den Gashebel sicher zu bedienen, und kommt dann noch eine ausgeprägte Pflegebedürftigkeit hinzu, sollte ein Plan B ins Auge gefasst werden. Wird der Gast von Pflegepersonal begleitet, sollte eine der Begleitpersonen als verantwortlicher Schiffsführer zur Verfügung stehen und entsprechend eingewiesen werden. Diese Rollenverteilung sollte idealerweise bereits vor der Reisebuchung geklärt worden sein, damit die pflegende Begleitperson nicht erst an Bord mit der neuen Aufgabe überrumpelt wird. Die pflegebedürftigen und die pflegenden Personen sind in der Regel eingespielte Teams mit einem ausgeprägten Vertrauensverhältnis, sodass am Ende das gemeinsame Bordleben auch in der neuen Umgebung eines Hausbootes eine runde Sache wird.

Eine besondere Erfahrung für einen Booteinweiser ist die Begegnung mit von Geburt an schwer geistig und körperlich behinderten Menschen. Die überwiegend jungen Menschen kommen in Begleitung der Familie. Hier ist besondere Sensibilität gefragt, wenn zum Beispiel der gut gemeinte Handschlag zur Begrüßung beim Betroffenen große Schmerzen auslöst und die Familie ihren Schützling wieder beruhigen muss. Es kommt auch vor, dass der Einweiser ungewollt in die Privatsphäre der Familie eindringt, wenn er dem zukünftigen Schiffsführer zum Beispiel den Außenborder erklärt und dabei die Heckkabine passieren muss, in der das behinderte Kind nach der langen Anreise pflegerisch versorgt wird. Betroffene Familien sollten sich dessen bewusst sein und ihre speziellen Bedürfnisse klar kommunizieren. Dann können sie darauf vertrauen, dass seitens des Einweisers so gut wie alles getan wird, damit die Bootsreise gelingt. Dazu gehört auch, dass die Einweisung über das für die Charterbescheinigung vorgesehene Pflichtprogramm hinausgeht und den individuellen Bedürfnissen der Familie oder Gruppe gerecht wird. Es versteht sich von selbst, dass die Person im Rollstuhl in besonderer Weise geschützt sein muss, sei es durch das Tragen einer Rettungsweste und das seemäßige Arretieren des Rollstuhls während der Fahrt und vor Anker liegend.

Eine Frage des Selbstvertrauens

Wozu Chartergäste mit Mobilitätseinschränkungen in der Lage sind, möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen. Zwei junge Damen haben ein Boot gechartert, die eine mit dem Rollstuhl uterwegs, die andere nicht. Beide erweisen sich auf meine Nachfrage nicht als beste Schwestern, aber als „ziemlich beste“ Freundinnen, die schon andere Herausforderungen gemeinsam gemeistert haben und offen für Neues sind. Die Beiden haben sich darauf verständigt, dass die Dame im Rollstuhl Schiffsführerin ist. Ich frage nach ihren körperlichen Möglichkeiten und erfahre, dass unterhalb der Gürtellinie eine vollständige Lähmung vorliegt und ein kurzfristiges Verlassen des Rollstuhls nicht möglich ist. Der Oberkörper ist jedoch beweglich und die Arme sind in vollem Umfang zu gebrauchen. Ich frage weiter nach der Fahrtroute. Diese soll nicht in die nächstbeste Ankerbucht um die Ecke, sondern gleich zur nächsten Schleuse führen. Während viele andere Bootchartergäste ohne Handicap Schleusen so gut es geht meiden, sehen die beiden darin nur eine weitere Challenge unter vielen bereits absolvierten. Respekt, Respekt!
Nun stehe ich als Einweiser vor der Herausforderung, den beiden zu erklären, wie sie zu zweit das Boot möglichst stressfrei an die Schleusenwand schieben, die Leinen elegant an einer Befestigungsmöglichkeit durchkriegen und anschließend während des Schleusens die Leinen führen. Wir finden eine Lösung und machen auch gleich eine „Trockenübung“ an der Spundwand, an der sich Befestigungsbügel ähnlich denen in einer Schleuse befinden. Anschließend machen wir abweichend vom Standardprogramm noch einen kurzen Abstecher zur Ansteuerungstonne, um ein Gefühl für die Wellen der Müritz zu bekommen. Während die „ziemlich beste“ Freundin das Gepäck an Bord bringt, schiebe ich die Skipperin zur theoretischen Unterweisung. Am nächsten Vormittag fahren sie das Boot ohne die bei Anfängern üblichen Schlangenlinien durch den Kanal auf die Müritz und kriegen ebenso elegant die Kurve in Richtung der roten Tonnen entlang des Südufers.

Fazit: Es ist vieles möglich, wenn man nur will und sich nicht von Schicksalsschlägen davon abbringen lässt. Wenn meine Einweiserkollegen und ich Chartergästen dabei helfen können, ihre individuelle Dosis an Selbstvertrauen zu finden, haben wir uns das Feierabendbier an der Beach Bar redlich verdient.

Text: Klaus Neumann

Fotos: Kuhnle-Tours / Harald Mertes

Interview mit @jenny_rosa_pusteblume – Hausbooturlaub mit der Kormoran 1140

Interview mit @jenny_rosa_pusteblume – Hausbooturlaub mit der Kormoran 1140

Die Bloggerin @jenny_rosa_pusteblume war im Juli mit einer Kormoran 1140 ab Hafendorf Müritz Richtung mecklenburgische Seenplatte unterwegs. Wie es ihr als Hausboot-Neuling ergangen ist und welche hilfreichen Tipps Sie für einen Hausbooturlaub mit Kindern und Hund hat, erfährst du in diesem Interview:

Kannst du dich für unsere Leser einmal vorstellen?

Ich bin Jenny und lebe mit meinem Mann und unserer kleinen 4 jährigen Tochter Rosalie am Stadtrand vom Großstadtdschungel Berlin. 2016 gaben mein Mann und ich uns an der Uckermark unter einem Apfelbaum auf unserer Scheunenhochzeit mit all unseren Liebsten das Ja-Wort, 2 Jahre später kam unsere kleine Tochter zur Welt. Aktuell bin ich auch schwanger und wir erwarten im Dezember unser 2. kleines Wunder.

Wie bist du zu Social Media gekommen?

Ursprünglich nutzte ich Social Media um mich mit der Familie und Freunden zu vernetzen und ab und an ein Update aus unserem Leben zu Posten – Urlaubsbilder etc. Mit der Hochzeit , den Vorbereitungen und Basteleien dazu und der darauffolgenden Schwangerschaft wuchs die Community und es kamen stetig neue Gesichter dazu, die uns bis heute begleiten. 

Wann warst du mit KUHNLE-TOURS unterwegs und mit welchem Hausboot?

Im Juli begann unser fünf-tägiges Hausboot Abenteuer auf der Kormoran 1140.

Mit wem warst du während des Törns unterwegs?

Wir waren 4 Erwachsene und 2 Kinder. Mein Mann, unsere kleine Tochter und ich. Meine Schwester, ihr Mann, ihre 11 jährige Tochter und der Jack Russel Willi waren ebenfalls an Bord.

Was war dein persönliches Highlight während des Törns?

Es ist eine intensive entschleunigende Zeit mit der Familie mit vielen verschiedenen Abenteuer. Wir haben auf dem Hausboot den Geburtstag meiner Schwester gefeiert das war mein persönliches Highlight. 

Wie war es, als Hausboot-Neuling zu starten? Gab es Herausforderungen? Wie kamt ihr mit dem Hausboot zurecht? Gab es Dinge, über die du überrascht warst?

Für mich war die Herausforderung das An- und Ablegen des Bootes und das Schleusen. Am Anfang war es sehr aufregend das Boot an den Steg heran zu manövrieren, jeder an Bord wird dafür benötigt und am Ende ist man stolz auf seine gemeinsame Teamarbeit, wir wurden bei jedem Mal besser. 

Wie gestaltete sich ein Hausbooturlaub mit Kindern? Worauf sollte man deiner Meinung nach achten? Welche Empfehlungen würdest du deinen Zuschauern geben, wenn diese eine Hausbootfahrt machen möchten?

Ein Hausboot ist aufregend, es ist mal etwas ganz anderes als ein „normaler“ Urlaub und dementsprechend auch aufregend für die Kinder. Je nachdem wie alt die Kinder sind und ob sie schwimmen können oder nicht, gibt es auch entsprechende Dinge worauf ich persönlich achten würde. 

Hier einige Tipps auf die ich achten würde: für das An- und Ablegen benötigt man alle helfenden Hände an Bord, zumindest 2 Personen – Man sollte sich die Frage stellen, ob sich die Kinder während dieser Zeit sicher alleine im Boot beschäftigen können.

Bei Regenwetter lohnt es sich genügend Spielzeug und Ablenkung mitzunehmen, denn wenn man nicht gerade anlegt, braucht man auf dem Boot Beschäftigung. Wir haben Activity etc. gespielt und es hat furchtbar viel Spaß gemacht. 

KUHNLE-TOURS bietet verschiedene Bootstypen an, unser Kormoran hatte viele Treppen nach oben ans Deck, nach unten in die Küche und Kabinen. Zum einen bedeutet dies kleine Hürden um ans Wasser zu gelangen 😉 aber zum Anderen auch Stolperfallen. Je nach Bedürfnis sollte man sich überlegen, ob man solch ein Boot mit vielen Treppen oder ein Febomobil das ebenerdig ist, wählt. 

Im Kapitänshandbuch von KUHNLE-TOURS gibt es hilfreiche Tipps für Familien sowie aufgestellte Regel-Ideen. Definitiv sollte man mit den Kindern vor Fahrtantritt Regeln aufstellen z.B. Während der Fahrt wird bei Nicht-Schwimmern eine Weste getragen. Nach draußen geht es nur in Begleitung eines Erwachsenen etc.

Wie war ein Urlaub auf dem Wasser mit Hund? Hast du Tipps?

Einen Hund ist es ja meist egal wie groß das „Haus“ ist, da er sich nur bei seinem Herrchen/Frauchen aufhält, solange er genügend Auslauf bekommt. Mein absoluter Tipp worauf man nicht verzichten sollte ist es ein SUP oder Beiboot mitzunehmen, denn wenn man nicht anlegt sondern auf einem See ankert, muss man dennoch mit dem Hund irgendwie an das Land für den nötigen Auslauf gelangen und dafür ist solch ein SUP das perfekte Taxi. 

Was darf in der Reisetasche auf keinen Fall fehlen?

Deko. 😂 Ich versuche es den Kindern immer so heimisch wie möglich zu machen, die Kabinen dekorierte ich mit Wimpel- Lichterketten und Nachtlichtern. 

Neben den normalen Reiseequipment wie Sachen, Kosmetik, Unterlagen, Apotheke empfiehlt es sich genügend Essen und Trinken und Powerbanks mitzunehmen. 

Weitere Eindrücke von der Reise findest du hier.

Bootstour mit Freunden ab Hafendorf Müritz

Bootstour mit Freunden ab Hafendorf Müritz

23. Juni 2023

Meine neue Begeisterung für Bootstouren mit dem Hausboot und die schönen Erlebnisse 2022 wollte ich auch mit meinen langjährigen Freunden vom Lauftreff Altensteiner Park teilen. Also habe ich rechtzeitig begonnen ordentlich Werbung zu machen und viele schöne Bilder geteilt. Letztendlich konnte ich 11 Teilnehmer begeistern und am 23.06.2023 starteten wir mit einer Kormoran 1280 und einer Shogun 38.

Sehr erfreulich war, dass noch 2 Männer im Vorfeld den Sportbootführerschein Binnen erworben hatten und ich nicht die Verantwortung eines Bootsführers übernehmen musste. Somit konnte ich mich auf die Organisation, Tourenplanung und Finanzen konzentrieren.

Freitag, 23.06.2023

Bereits am Donnerstagabend wurde erfolgreich vorgeladen und so konnten wir die weite Anreise aus Thüringen mit 2 PKW und einem Kleinbus antreten. Lediglich die Getränke in Kisten wurden vor Ort gekauft.

Die Bootsübernahme verlief wie immer reibungslos und wunschgemäß befand sich auch auf der Kormoran ein 2. Tisch, um dort auf dem Oberdeck gemeinsame Zeit zu verbringen. Für die Aufteilung der Getränke und Lebensmittel gab es einen Plan zum Bunkern. Frühstück: Kühlschrank Küche Kormoran, Getränke: Kühlschrank Steuerstand Kormoran und Bugkabine Stauraum unter den Betten, Mittagessen: Kühlschrank Shogun. Sonstiges: Neben dem Niedergang zur Bugkabine Kormoran befindet sich rechts ein Schrank mit ausreichend Stauraum.

Um 16:00 konnten wir nach einer Probefahrt in Richtung Kleine Müritz starten. Die Müritz empfing uns mit einer frischen Brise und da wir quer zum Wind fuhren, kamen die Boote ordentlich ins Rollen.

Das machte doch einigen Crewmitgliedern gleich erheblich zu schaffen. Schnell Rettungswesten angelegt, um das Gefühl von Sicherheit zu haben. Mit der Richtungsänderung auf Rückenwind war das Unwohlsein aber schnell wieder verschwunden und die Westen konnten in den Backskisten verstaut werden. Da wir gut in der Zeit lagen, suchten wir uns südlich auf der Kleinen Müritz einen Ankerplatz, gingen Längsseits und genossen Kaffee und Kuchen auf dem Oberdeck. Weiter ging es durch den Müritz-Havel Kanal zur Schleuse Mirow. Als ob man uns erwartet hätte, konnten wir, ohne anzuhalten um 18:20 Uhr in die Schleuse einfahren und im Unterwasser die Fahrt fortsetzen.

Unser Tagesziel einen Ankerplatz im Zotzensee erreichten wir 19:15 Uhr. Nach dem Abendessen, es gab Kartoffelsalat und Wiener Würstchen, wurden 2 mitgebrachte SUP-Boards aufgeblasen und intensiv genutzt.

Die Wassertemperaturen luden natürlich auch zum ausgiebigen Baden ein und am Abend natürlich geselliges Beisammensein.

Den Abend ausklingen lassen

Samstag, 24.06.2023

Für 08:30 Uhr hatten wir das Frühstück verabredet. Als ich um 07:30 Uhr baden gehen wollte, musste ich feststellen, dass bereits die gesamte Crew die aufgehende Sonne zu einem ausgiebigen Bad nutzte.

Nach dem Frühstück starteten wir um 10:00 Uhr zur Schleuse Diemitz.

Hier war ganz schön Betrieb. Ein Ausflugsschiff und ein Polizeiboot, welchen der Vorrang eingeräumt wurde, verlängerten die Wartezeit zusätzlich. Wartezeit an der Schleuse gehört aber zu einem Bootsurlaub dazu und um 12:15 Uhr konnten wir dann die Schleuse verlassen. Ziel war der Fischerei Imbiss in Canow am Labussee. Dort wollten wir uns alle mindestens ein Fischbrötchen gönnen. Leider war der lange Steg belegt und so machten wir gegenüber am Ende des Wartebereiches der Schleuse Canow fest. Der sicherste SUP-Paddler übernahm die Versorgung mittels Rucksack.

An der Schleuse Canow gab es keine nennenswerte Wartezeit und um 15:25 Uhr erreichten wir einen Ankerplatz auf dem Kleiner Pälitzsee. Der Nachmittag wurde zum ausgiebigen Baden und zum Kaffee trinken genutzt. Um 18:15 Uhr machten wir dann bei Freunden am Privatsteg fest und vertäuten unsere Boote für die Nacht.

Anlegeplatz bei Freunden

Hier waren wir zu einem Grillabend eingeladen und bei Thüringer Bratwurst und gekühlten Getränken verbrachten wir einen vergnüglichen Abend.

Sonntag, 25.06.2023

Auch mit 13 Personen kann man auf dem Deck der Kormoran 1280 zusammensitzen und so gab es, mit frischen Brötchen vom Campingplatz, ein ausgiebiges Frühstück.

Frühstück am Deck der Kormoran 1280

Um 10:15 Uhr begann dann unsere Rückfahrt und nach kurzer Wartezeit hatten wir um 10:40 Uhr die Schleuse Canow passiert. Auch die Schleuse Diemitz konnten wir recht schnell hinter uns lassen, während sich, auf der Gegenseite über den Wartebereich hinaus, die Boote aufgereiht hatten. Um 12:30 Uhr erreichten wir wieder die schöne Ankerbucht auf dem Zotzensee, wo wir das Mittagessen einnahmen. Es wurde wieder ausgiebig gebadet und nach dem Kaffee trinken starteten wir um 16:00 Uhr in Richtung Kleine Müritz. Den anvisierten Ankerplatz erreichten wir 18:30 Uhr. Eine gute Basis um am nächsten Morgen pünktlich das Hafendorf Müritz zur Bootsabgabe zu erreichen.

Montag, 26.06.2023

Zum letzten Frühstück hatten wir uns um 07:30 Uhr verabredet. Die Crew hat wieder super funktioniert und so starteten wir bereits 09:30 Uhr in Richtung Heimathafen. Während der Rückfahrt wurde an Bord schon kräftig gearbeitet, um die persönlichen Sachen zu packen und klar Schiff für die Übergabe zu machen. Wir lagen so gut in der Zeit, dass sogar noch eine kleine Ehrenrunde auf der Müritz möglich war.

Mit beiden Booten fanden wir einen Liegeplatz an der Spundwand, was sich für die Verladung der persönlichen Sachen als sehr zweckmäßig erwies.

Auch die Übergabe der Boote erfolgte dann zügig und war ohne Beanstandungen. Mit der Bezahlung der Rechnung im Hafenbüro fand dann ein sehr schöner Törn seinen Abschluss.

Fazit:

Wir hatten Glück mit dem Wetter und die Mannschaft hat gut harmoniert. Es hatten alle ihren Spaß und es war ein erholsames Wochenende mit Freunden. Die wirtschaftliche Einheit der beiden Boote für Versorgung und Abrechnung hat funktioniert, setzt aber auch eine gute und anpassungsfähige Mannschaft voraus.

Die beiden Bootsführer auf Jungfernfahrt konnten ihr Wissen nun auch in der Praxis erfolgreich anwenden.


Die Shogun 38 ist, dass verständlicherweise schnellere Boot und lässt sich von Außensteuerstand, wegen dem freien Blick auf Bug und Heck sowie auch dem zusätzlichen Heckstrahlruder, besser manövrieren. Der steile Niedergang in den Innenbereich, zwar bootstypisch, aber nicht ganz einfach zu meistern. Die Innenausstattung mit Holzoptik verströmt eine gemütliche Atmosphäre, aber durch die dunkle Farbe auch eine gewissen Enge.

Ich bleibe aber Fan der Kormoran Klasse. Es geht nichts über den herrlichen Platz, mit freier Rundumsicht, auf dem Oberdeck. Trotz zweier Tische und 11 Stühlen war auch die Mitnahme von 2 SUPs kein Problem. Die Badeplattform mit Außendusche möchte ich auf keinen Fall missen.  Auch der Innenbereich ist geräumig und bietet viel Stauraum. Die Advanced Ausführung bietet ja auch elektrische Toilettenspülung. Der Handbetrieb war für den einen oder anderen etwas gewöhnungsbedürftig.


Nicht zu vergessen, ein zweiter Kühlschrank für Getränke und die großen Tanks für Frisch- und Abwasser.

Für mich persönlich nicht der letzte Törn, mit welcher Mannschaft auch immer und ich denke auch die beiden Bootsführer werden ihren Sportbootführerschein nicht nur für eine Fahrt erworben haben.