Von Zeuthen nach Scharmützelsee

Von Zeuthen nach Scharmützelsee

Vom 26.05. – 29.05.2023 mit der „Riga“ (Kormoran 1280) unterwegs.

Weil uns Pfingsten 2022 der Urlaub auf dem Wasser so viel Spaß gemacht hat, wurde beschlossen 2023 das Ganze zu wiederholen.

Mit den Erfahrungen aus dem letzten Jahr und einem weiteren Törn auf der Müritz, konnte zielgerichtet geplant werden. Besonders die Zusammenstellung der Verpflegung und das Packen fiel nun um einiges leichter.

Die Anreise von Leipzig nach Zeuthen wurde auch an dem Freitag vor Pfingsten ohne gravierende Verzögerungen gemeistert.

Die erste Überraschung gab es bei der Übernahme des Bootes. Unser Boot wurde von unseren Vorgängern mit defektem Bugstrahlruder zurückgegeben. Weil eine schnelle Reparatur bei diesem Bootstyp nicht möglich ist, gab es nur die Alternative Kormoran 1140 (kam nicht in Frage) oder die ganze Tour ohne Bugstrahlruder zu bewältigen. Also habe ich mich als Bootsführer dieser Herausforderung gestellt. Zwar gab es bereits die Erfahrung aus 3 Touren mit dem gleichen Bootstyp, aber ohne Bugstrahlruder, doch eine ganz andere Anforderung an das Manövrieren.

Freitag, 26.05.2023

Gesamte Mannschaft eingetroffen und Proviant gebunkert, so konnten wir um 16:50 Uhr starten. Nach 50 min Fahrt erreichten wir die Schleuse „Neue Mühle“ und konnten diese ohne nennenswerte Wartezeit bereits um 18:10 Uhr wieder verlassen. Um 19:30 Uhr erreichten wir den anvisierten Ankerplatz auf dem Dolgensee, im angemessenen Abstand zu der dicht besetzten Kormoran Insel.

Dort verbrachten wir einen sehr schönen Abend und konnten wieder einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten.

Samstag, 27.05.2023

Trotz einer windstillen Nacht war die Mannschaft schon zeitig munter.

Nach einem Frühstück an Deck, bei aufgehender Sonne, wurde bereits um 08:00 Uhr der Motor gestartet und los ging die Fahrt. Über „Langer See“ und „Wolziger See“ erreichten wir 09:45 Uhr die Schleuse Kummersdorf. Auch hier war von erhöhtem Pfingstverkehr auf dem Wasser nichts zu merken, denn bereits um 10:05 Uhr erfolgte die Ausfahrt aus der Schleuse.

Dann begann der schönste Teil unserer Reise durch den „Storkower Kanal“. Die ganze Zeit bis zur Schleuse Storkow kam uns kein Boot entgegen. Wir fuhren ganz allein durch unberührte Natur mit Bäumen, Wiesen, Feuchtgebieten, vorbei an ruhenden Graureihern und sonstigen Wasservögeln, umgeben von einem ständigen, lauten Vogelgezwitscher. Von allen Touren der bisher absolut schönste Streckenabschnitt.

Um 11:00 Uhr Ankunft und 11:25 Ausfahrt Schleuse Storkow.

Nach passieren der Storkower Zugbrücke erreichten wir um 11:50 Uhr einen schönen Liegeplatz auf dem „Großer Storkower See“. Dort legten wir eine ausgiebige Rast ein und nutzten diese zum Mittagessen, Ruhen und baden, ehe wir um 14:30 Uhr unsere Fahrt fortsetzten. Gegen 15:20 Uhr erreichten wir die Schleuse Wendisch Rietz.

Entgegen dem niedrigen Verkehrsaufkommen auf dem Kanal lagen hier einmal mehr Boote im Wartebereich.

Diese Wartezeit nutzen wir zum Kaffee trinken. Um 16:40 Uhr konnten wir dann die Schleuse verlassen und erreichten den Scharmützelsee um die Marina Wendisch Rietz anzusteuern..

Nach telefonischer Rücksprache mit dem Hafenmeister, einen Liegeplatz hatte ich uns schon am Anfang der Woche reserviert, hat er uns diesen zugewiesen. Aber erst durch Eingreifen des Hafenmeisters selbst, machten uns die bereits liegenden Boote auch Platz, damit uns in der Hafeneinfahrt ausreichend Uferlänge zur Verfügung stand. Um 16:50 Uhr hatten wir am Liegeplatz festgemacht.

Im Hafenrestaurant hatten wir schon vorab einen Tisch reserviert, so daß wir dort unser Abendessen einnehmen konnten.

Den Abend an Bord haben wir für Spiele, Unterhaltung und viel Spaß genutzt.

Sonntag, 25.6.2023

Der Plan für die Rückfahrt sah vor, die Schleuse Wendisch Rietz zeitig zu passieren. Deshalb erfolgte der Start, nach einem ausgiebigen Frühstück, bereits um 08:45 Uhr, ohne den Scharmützelsee zu erkunden.

Um 09:00 Uhr erreichten wir den Wartebereich vor der Schleuse und waren nicht die Ersten.

09:30 Uhr öffnete die Schleuse planmäßig und mit der 2. Schleusung konnten wir um 10:05 Uhr die Schleuse verlassen.

Im engen Bereich, vor der Storkower Brücke hatte ich wegen des fehlenden Bugstrahlruders richtig Schwierigkeiten und wir standen quer im Fahrwasser. Mit viel Mühe ist es dann doch gelungen im Wartebereich ordentlich festzumachen. 11:10 Uhr erfolgte die Ausfahrt aus der Schleuse Storkow. Dann begann wieder die Rückreise durch diesen wunderschönen Storkower Kanal, diesmal im Konvoi mit den gleichzeitig geschleusten Booten.

Bereits 12:10 Uhr konnten wir ohne Wartezeit direkt in die Schleuse Kummersdorf einfahren. Um 12:50 Uhr hatten wir auf dem „Wolziger See“ einen geeigneten Ankerplatz gefunden. Hier verbrachten wir die Mittagszeit im Beisein einer Schwanenfamilie.

Gegen 16:30 Uhr erfolgte der Start in Richtung „Dolgensee“ um dort einen Ankerplatz für die Nacht zu suchen. Diesen hatten wir dann um 17:30 Uhr erreicht.

Wieder ein herrlicher Frühlingsabend vor Anker liegend.

Montag  29.05.2023

Um die Marina in Zeuthen pünktlich um 11:00 Uhr zu erreichen, war der Zeitplan eng gestrickt, weil wir die Zeit an der Schleuse Neue Mühle als unbekannte Größe einplanen mussten.

Also 06:00 Uhr wecken und bereits 06:30 Uhr erfolgte der Start in Richtung Heimathafen. Dann erzielten wir eine Punktlandung, denn um 08:00 Uhr konnten wir als 2. Boot in die Schleuse Neue Mühle direkt einfahren. Die kleine Hürde war gemeistert und so lagen wir um 08:30 Uhr auf dem „Möllenzugsee“, um in der Morgensonne gemütlich zu frühstücken.

Um 10:00 Uhr starteten wir und nach 30 min hatten wir den Heimathafen erreicht. Das rückwärts Einfahren in die Liegebucht, wurde auch ohne Bugstrahlruder, erfolgreich gemeistert.

Zügig wurde das Boot beräumt und konnte dann auch schnell ohne Beanstandungen übergeben werden.

Fazit:

Bei herrlichem Frühlingswetter haben wir mit einer sehr gut funktionierten und harmonierenden Mannschaft ein sehr schönes Pfingstwochenende auf dem Wasser verbracht. Das defekte Bugstrahlruder stellte an den Schiffsführer erhöhte Anforderungen, aber auch die kniffligen Situationen beim Schleusen wurden letztendlich erfolgreich gemeistert. Es bleibt die Genugtuung die Tour ohne Bugstrahlruder gemeistert zu haben, ohne dass das Erlebnis negativ beeinflusst wurde.

Es hat wieder allen großen Spaß gemacht und es ist Erholung pur. Bestimmt gibt es ein nächstes Mal!!!

SCHEEE WAR‘S mit der Kormoran 1280

SCHEEE WAR‘S mit der Kormoran 1280

Montag, den 24. April 2023

Treffpunkt in ZEUTHEN im OLYMPIA zum griechischen Mittagessen und anschließend stechen wir (6 Pensionäre 75+) in See, begleitet von unserer Skipperin, die uns durch den ZEUTHENER SEE, durch den MÖLLENZUGSEE, durch die SCHLEUSE NEUE MÜHLE nach ZERNSDORF bringt. Hocherfreut werden wir von unserer sympathischen Skipperin nicht nur fotografiert, sondern ausführlich eingewiesen über das An- und Ablegen dieses großen Bootes, die Vorschriften, die es zu beachten gibt und nebenbei erfahren wir allerlei Kuriositäten und spüren ihre große Verbundenheit mit ihrer Heimat, vielen Dank an dieser Stelle an die Skipperin!

Wir befinden uns im Land Brandenburg, die Landeshauptstadt ist Potsdam. Wir erleben voller Staunen eine einzigartige Natur, die TEUPITZER GEWÄSSER mit grau-blau-grünem, undurchsichtigem Wasser, den Fluss DAHME, Kanäle und Schleusen (eine Klappbrücke in STORKOW ist auch dabei), am Ufer reihen sich wie Perlen an einer Schnur schöne, sehr schöne, neue, alte, baufällige, renovierte, kleine, große, eingewachsene und auch niedliche Häuser mit eigenen Stegen, oft auch mit Hollywood-Schaukeln aneinander; nicht zu vergessen den Dialekt der Brandenburger…wa?

Dazwischen leben sich Wildgänse, Fischreiher, Möwen, Schwäne und Kormorane lautstark und manchmal unbeweglich aus (es wurden Plastikteile gesichtet, die dann doch lebten…).

Dienstag, den 25. April 2023

Wir schippern nach einem grandiosen Frühstück mit Croissant, Mohn- und Vollkornbrötchen, Kaffee mit aufgeschäumter Milch auf der DAHME Richtung DOLGENSEE, vorbei an BINDOW,  GUSSOW in den DOLGENSEE (Trüber See), Tiefe 1,8 m bei 9 Grad Außentemperatur in den LANGEN SEE und anschließend in den 600 Hektar umfassenden WOLZIGER SEE mit einer Tiefe von 4-10 m. Wir sind im Landkreis DAHME-SPREEWALD mit einer typischen märkischen Landschaft mit ihren Kiefernwäldern, Wiesen und Ackerflächen. Wir passieren den STORKOWER KANAL, die SCHLEUSE KUMMERSDORF (von 1746 mit denkmalgeschütztem Schleusenhäuschen) und erhalten die Auskunft, dass die SCHLEUSE WENDISCH RIETZ wegen Bauarbeiten teilweise geschlossen sei und wir nicht in unseren ersehnten SCHARMÜTZELSEE einlaufen können? Der nächste Schleusenwärter wusste es besser und nach nochmaliger Versicherung per Rufanlage, dass die Schleuse passierbar sei, steuerten wir beruhigt und mit viel Gegen- und Seitenwind und einigen Manövern, die nach geglücktem Anlegen von der „Bevölkerung“ beklatscht worden sind, das Hafenrestaurant „Straße am Schilfhaus“ an und aßen Rumpsteak, Fischpfanne und Coup Dänemark!

Mittwoch, den 26. April 2023– Harry Belafonte ist gestorben

Wir genießen den SCHARMÜTZELSEE – das MÄRKISCHE MEER wie ihn 1881 Theodor Fontane nannte – ein Endmoränensee, idyllisch von Wald und Wiesen umgeben, an dessen wunderschönem Uferbereich mit seinen alten Villen und dem historischen Moorbad bereits Theodor Fontane flanierte. Der See ist etwa 12 km groß und erstreckt sich über etwa 10 km in der Länge, seine max. Breite beträgt 1,5 km, seine Tiefe erreicht 29 m. Bei PIESKOW, gegen 14.30 Uhr fahren wir zurück in die STORKOWER GEWÄSSER und in den WOLZIGER SEE und das unter blauem Himmel bei 9 Grad. Eigentlich wollten wir in die FISCHERHÜTTE LANGER SEE aber der Koch hatte keine Lust mehr, alternativ wurde uns die MENSA einer Kultur-Einrichtung angeboten: der Kapitän und sein Steuermann waren grad so richtig in Fahrt und landeten am Ufer des Restaurants FÄHRHAUS im Ortsteil Dolgenbrodt und mit Hilfe einer sympathischen Düsseldorferin und zwei Heringen wurde unser Boot fachmännisch festgemacht und unser Abendbrot war gerettet u.a. mit Saale-Unstrut Wein.

Donnerstag, den 27. April 2023

Wir suchen uns auf dem LANGER SEE einen Ankerplatz und Heinz bemüht sich sehr um unser Abendessen. Zur Auswahl stehen Hecht und Karpfen, aber es gibt kein Anglerglück und deshalb gibt es Spaghetti aglio e olio nachdem wir über die DAHME-WASSERSTRASSE zum KRÜPELSEE quer rüber in die Marina von ZERNSDORF gesteuert sind. Letzter Abend und ein Resume: SCHEEE WAR‘S (eine Österreicherin saß mit im Boot)!

Mitten durch Berlin

Mitten durch Berlin

17 SSK-Mitglieder der Sektion Dreyländeregg trafen sich um 03.00 Uhr bei Meier Reisen in
Arlesheim. Der freundliche Chauffeur konnte pünktlich um 03.30 Uhr abfahren. Trotz des
vielen Gepäcks hat er den Anhänger wieder abgehängt und alles im Bus verstaut und somit
konnte er statt 80 mit 100 km Richtung Zürich fahren.

Zusammenfassung:

24. September 2022 bis 1. Oktober 2022
Organisation: Patricia und Markus Woodtli
43 Teilnehmer
17 aus der Sektion Dreyländeregg
10 Schiffe von Kuhnle-Tours:
9 Kormorane und 1 Aquino
Total Schleusen 5
Total Kilometer 195
Total gefahrene Zeit 27 Stunden

Samstag, 24. September 2022
Wetter in Basel regnerisch / Wetter in Berlin bedeckt und trocken / gefahrene km: 20

Mit einer kleinen Verspätung startete die Swiss-Maschine Richtung Berlin. Dort hatten wir auf dem neuen Flughafen einige Mühe, den Zubringerbus zu finden. Trotzdem waren wir zur rechten Zeit in Zeuthen auf der Kuhnle-Basis. Der Eindruck der Basis zeigte noch Spuren aus DDR-Zeiten. Schon bald kam der erste Höhepunkt: nach einem kurzen Fussmarsch war plötzlich Apéro-Zeit. Alle hatten etwas Hunger und Durst und alle Wünsche wurden erfüllt. Nach der Pause war jetzt plötzlich Smutje-Zeit. Schließlich musste ja noch für eine Woche Frühstück und Apéro eingekauft werden. Der Rewe-Markt war 800 Meter entfernt und auf der Basis hatte es nur zwei Handwagen. Die Bedenken, wegen dem Transport, waren nur kurz, da waren Katja und Albert Singer sowie Beatrice und Jakob Zurbuchen mit ihren Privatautos und haben den Transport teilweise übernommen. Je ein Schiffsführer musste auf der Basis zur Schiffsübernahme bleiben. Pünktlich um 14 Uhr begann die Einweisung durch die Chefin mit zackigem Berliner Charme. Um 15.30 Uhr konnten alle zehn Schiffe ablegen und über den Zeuthener und den Müggelsee beim Wassersportzentrum Berlin Spreepoint um 18 Uhr anlegen. Die junge Hafenmeisterin ist sofort auf einen Kormoran aufgestiegen und hat jedem Boot einen Platz zugewiesen. Um 19 Uhr haben uns Patricia und Markus im Restaurant Bräustübl zum Apéro und Nachtessen erwartet. Danach neigte sich ein langer Tag dem Ende zu und frühzeitig war auf allen Schiffen Nachtruhe angesagt.

Sonntag, 25.September 2022
Wetter: gut, leicht bedeckt / gefahrene km: 26 /Schleusen: 2


Auf unserem Schiff mit dem Namen «Dorsch» gab es zum Frühstück Spiegeleier. Wir hatten Glück, zwei Smutje an Bord zu haben. Zum einen Esthi Wentz, zum andren René Flad. Pünktlich um 9 Uhr startete der Konvoi Richtung Köpenick, Baumgarteninsel, Rümmels-Burger See, Insel der Jugend, auf der Spree durch Ober- und Unterschleuse zur Anlegestelle Schlossbrücke Charlottenburg. Der Schleusenwärter der zweiten
Schleuse war sehr humorvoll, hat er doch über Lautsprecheranlage verkündet, dass er jetzt Pause mache und im Weiteren seien Motoren abzustellen sowie auf das Rauchen zu verzichten. Um 14.20 Uhr wurden die Boote am Steiger vertäut. Jetzt war der Besuch von Schloss Charlottenburg angesagt. Nach dem
Bildervortrag war ein Umtrunk in einem umliegenden Gasthof unumgänglich. Zur großen Freude besuchte uns am Anlieger der Schweizer Botschafter und zeigte großes Interesse an unseren Schiffen. Das
Nachtessen war fakultativ und somit konnte jede Crew nach Wunsch und Laune ein Restaurant aussuchen. Ein großes Kompliment richte ich an die Heizung der Schiffe, bei den kühlen Nächten waren die Radiatoren eine sehr gute Wärmequelle.

Alle zehn Boote am öffentlichen Anleger Charlottenburg
Schleuse Charlottenburg von oben. Alle passen in einem Schleusengang durch

Montag, 26.September 2022
Wetter: sehr gut, mässiger Wind / gefahrene km: 27 / Schleusen: 1

Nach zwei Kilometern Fahrt kam bereits die erste Schleuse und alle zehn Schiffe konnten auf einmal schleusen. Trotz des Rotsignals im Wartebereich für Sportboote sind alle losgefahren, vergebens wartete ich auf eine Belehrung des Schleusenwärters via Lautsprecher. Nach einer gemütlichen Fahrt steuerten wir den Hafen von Potsdam an. Der sehr hilfsbereite Hafenmeister hat für jedes Boot einen Platz zugewiesen. Nach einem oder zwei Ankertrunks fuhr der Bus mit Reiseleiterin vor. Bei der dreistündigen Führung besuchten wir nebst Park Sanssouci und Cecilienhof diverse schöne Gebiete von Potsdam. Die charmante Reiseführerin erzählte nicht nur aus der vergangenen Römerzeit, sondern auch Geschichten aus ihrer Jugend in der DDR-Zeit, welche den meisten noch geläufig ist. Für das fakultative Nachtessen wählten einige das Hafenrestaurant aus. Von außen eher eine Kneipe, aber innen war das Essen, im Wintergarten, perfekt. Beim Dessert er zählte uns Goffredo Lörtscher von seinen Erlebnissen mit seinem Schiffsmotor. Dieses Jahr verzeichnete er so viele Ausfälle, dass er sich entschlossen hat, einen neuen Motor einbauen zu lassen. Seine Anekdoten mit entsprechenden Bildern wird er allen Interessierten bei seinem Referat am Hogg vom 1. Februar 2023 in Basel erzählen.

Am Steg in einer Linie – Marina am Tiefen See Potsdam
3er Pack rechts und 2er Pack links – passt!

Dienstag, 27.September 2022
Wetter: leichter Regen / gefahrene km: 16


Da wir erst um 14 Uhr zum Ablegen bereit sein mussten, nutzten alle die freie Zeit, den Bordvorrat zu ergänzen. Auf der Fahrt über den Templinersee und den Schwielowsee fuhren wir auf der Havel nach Werder. Nach einer kurzen Orientierung der Schiffsführer durch Markus, betreffend der Durchfahrt Berlin-Mitte, war der Apéro angesagt. Das vorzügliche Nachtessen und das sehr freundliche Personal sowie eine (oder zwei) Tröpfchen Fischergeist, rundeten den schönen Tag ab. Nach dem Absacker auf den Schiffen wurden die Lichter gelöscht.

Megapack in Werder, direkt neben dem Fischrestaurant Arielle, wo wir das zweite gemeinsame Nachtessen genossen

Mittwoch, 28. September 2022
Wetter: trocken, leicht bewölkt /gefahrene km: 42

Pünktlich um 9.30 Uhr wurden die Leinen gelöst. Über den großen und kleinen Zernsee und der Postdamer Havel und dem Sacrow-Paretzer-Kanal ging es ostwärts zum Schlänitzsee, Fahrlandersee, Weissersee, Jungfernsee via Havel nach Spandau. Teilweise fuhren wir bergwärts, teilweise talwärts. Durch diese Wechsel war auch die Betonung rot/grün manchmal verwirrend. Es kam vor, dass Schiffsführer auch mal auf der falschen Seite fuhren. Um 14.30 Uhr legten wir, trotzdem unversehrt, bei der Marina Lanke Spandau an. Der ordnungsliebende Hafenmeister wies allen Booten einen Platz zu. Heute war fakultatives Nachtessen angesagt. Wir haben uns für den Italiener entschieden.

Richtung «Berlin Mitte» nochmals durch die Schleuse Charlottenburg

Donnerstag, 29. September 2022
Wetter: bedeckt / gefahrene km: 20 / Schleusen: 1

Noch vor 7 Uhr sind alle Schiffe gestartet. Über die Havel, die untere Spree sind wir auf der Berliner
Spree an unserem Nachtlager Schiffbauerdamm, unweit des Regierungsgebäudes, um 9.30 Uhr angelangt. Wir mussten so früh fahren, weil Berlin-Mitte ohne Funkausrüstung ab 10.30 Uhr nicht befahren werden darf. Jetzt setzte auch der starke Verkehr mit Ausflugsbooten ein. Wehe du kommst ihnen ins Fahrwasser, ich vertraue den Kormorans auf ihre Stabilität, traue aber nicht den Kappenmännern (Wasserschutzpolizei). Auch aufgefallen sind mir die vielen Clochards an den Ufern. Bei den einen bestand die Wohnung aus alten Schachteln, bei anderen aus einem Zelt mit Vorplatz. Ich frage mich, wer glücklicher ist, die am Ufer oder wir, mit Vorschriften übersäten. Da wir sehr nahe beim Kanzleramt und dem Brandenburger Tor waren, war eine Citytour, speziell für die Damen, ein Muss. Wir wollten eigentlich auf den Fernsehturm, um die Aussicht zu genießen, aber 26 Euro Eintritt fanden wir dann doch zu überrissen.

Sieben Kuhnle-Boote am 100 Meter langen Schiffsbauerdamm, unweit des Regierungsviertels

Freitag, 30.September 2022
Wetter: sehr schön / gefahrene km: 37 / Schleusen: 1

Weiter ging’s auf der Spree und auf der Dahme und über den Zeuthener See bis nach Wildau. Anlegen im
Yachthafen Wildau. Der Hafenmeister wies und die Plätze so zu, dass es in der Einfahrt eng wurde. Somit hatten zwei Hafenanlieger an uns Schweizern nicht enorm große Freude. Um 15 Uhr waren alle Schiffe platziert und einige Schiffsbesatzungen legten einen Mittagsschlaf ein. Jetzt stand das große Abschiedsessen auf dem Programm. Das Hafenrestaurant «Villa am See» war nur zwei Steinwürfe entfernt. Während des Apéros erklärten uns Patricia und Markus, wie das morgen mit der Schiffabgabe laufen würde. Ein mitreisender Obmann einer Sektion hat während der Reise für die Organisatoren gesammelt. In einer kleinen Laudatio bedankte er sich, im Namen aller Teilnehmer bei Patricia und Markus. Sie haben nicht nur organisiert und bestellt, nein sie haben uns geführt und waren immer zur Stelle. Für ihr großes Engagement wurde ihnen ein Gutschein eines der größten Jachtausrüster der Schweiz ausgehändigt. In seiner Dankessprache meinte der Sprecher: Bei solchen Organisatoren kommen wir nächstes Jahr wieder.

Letzter Abend in der Villa am See
Fotosujets gibt’s überall – neben und auf dem Wasser

Samstag, 1. Oktober 2022
Wetter: leicht bedeckt, eher kühl

Jetzt kam die letzte kurze Fahrt von Wildau nach Zeuthen. Angekommen auf der Basis, haben die Herren sofort begonnen, das Gepäck aus den Schiffen zu nehmen. Die Damen und Smutjes haben die Boote besenrein gemacht. Nach einer kurzen Wartezeit kam die gleiche Chefin, wie bei der Schiffsübergabe, hat kurz die Betriebsstunden abgelesen und kontrolliert, ob wir nichts vergessen haben. Auf unserem Schiff haben wir prompt einen 12-Volt-Stecker liegen gelassen. Sofort hat sie uns das Objekt übergeben und gefragt, ob am Schiff etwas defekt sei. Da alles so speditiv abgelaufen war, waren wir etwas zu früh und konnten genüsslich eine Pfeife rauchen (Nichtraucher wissen nicht, wie schön das ist). Mit dem Zubringer-Bus fuhren wir zum Flughafen. Jetzt kam wieder das Prozedere wie in Zürich: Isaak Nohara suchen und schauen, wie er das Gepäck aufgibt. Die Billette hatten wir bereits beim letzten Nachtessen erhalten. Nach ein bis zwei Umtrünken und der Einnahme einer Zwischenverpflegung konnten wir den Weg zum Gate in Angriff nehmen. Nach dem Besteigen des Airbus der Swiss haben alle ihren Platz eingenommen. Der Pilot gab durch, dass sich der Abflug wegen dem Gepäck um dreißig Minuten verspätet. Dann wurde vom Personal die obligate kleine Schokolade und eine Flasche Wasser verteilt. Zufällig habe ich von meinem Sitz aus einen Blick aus dem Fenster geworfen und – man glaubt das nicht – da stand ein Förderband und unsere Koffer und kein Mensch, der das ganze bediente. Jetzt haben die Verantwortlichen zwanzig Jahre an diesem Flughafen gebaut, abgeändert, repariert etc. haben aber vergessen, genügend Personal zu rekrutieren. Als endlich das Gepäck verladen war, gab der Pilot bekannt, dass wegen schlechtem Wetter in Zürich weitere dreißig Minuten gewartet werden müsse. Nach einer geglückten Landung haben sich die Basler von den Kollegen und Kolleginnen der östlichen Schweiz verabschiedet und sind per Bus nach Arlesheim gereist.

Fazit
Das war eine sehr schöne Woche. Einen Dank richte ich an alle Teilnehmer für ihre Pünktlichkeit. Wir konnten jeden Tag gemeinsam pünktlich losfahren und fast keiner hat vorausfahrende Schiffe überholt. Danke auch an Köbi Zurbuchen, für seine schönen Luftaufnahmen. Ein riesengroßer Dank richtet sich an die Organisation Patricia und Markus. Macht weiter so, wir kommen wieder.

Text und Bilder Peter Wentz, Goffredo Lörtscher, Jakob Zurbuchen

Törnbericht aus der Zeitschrift Schleusenschiffer 04-2022