Wie ist es beim Boot & Wein in Niderviller ? Kommen Sie mit zu einem Rundgang in Zelt und Werfthalle.
Grundsätzlich ist der Einritt frei, aber hier bei Floriane Tabary und Nathalie Pierron kauft man ein speziell für dieses Wochenede geschliffenes Probierglas für 3,50 Euro. Außerdem besorgt man sich hier ein paar Bons für Bier, Wein, Kuchen, Fritten, Salat, Flammkuchen oder was auch immer man gerne isst.
Gleich am Eingang ist der Stand von Anny Junod aus La Grande Fosse, die unglaublich leckere Pralinées und Gebäck hat. Alkohol muss nicht mit dabei sein, Schokolade schon.
Ein Stück weiter rechts noch im Zelt stehen Madame und Monsieur Hepp. Sie haben eine Destillerie in Uberach im Elsass, wo sie aus Obst traumhafte Schnäpschen (Eau de vies) machen. Unser Geheimtipp ist ihr Whiskey Alsacien, mild und rauchig. Hmmm. Aber auch sehr schöne Obstliköre (Crèmes), die eigentlich zu schade zum Kir mixen sind.
Freddy Hagen und sein Compagnon Christian Ruch haben Saveur Salées erfunden. Das ist eine Kräuter-Gemüsemischung mit ein wenig Öl, die sich als allseitig einsetzbare Würze und als Salzersatz verwenden lässt. Im Löffel-Umdrehen entsteht so Kräuterquark, Kräuterbutter, oder mit ein wenig Fertigteig ein Appetithäppchen zum Knabbern.
Der Stand gegenüber ist nichts für Vegetarier: Die immer gute gelaunte Virginie Ferina verkauft Wurst und Fleischspezialitäten der Boucherie Chez Coco aus Rennes (Bretagne). Aus Wild, Wildschwein, Lamm, Schwein, mager oder fett – immer lecker.
Kurz bevor es in die Werfthalle geht, gibt es bei Jean-Christophe Ertel und seinem Compagnon Pasteten im Glas. Natürlich Foie Gras aber auch das was man bei uns schlicht „Leberwurst“ nennt.
Gehen wir in die Werfthalle! An den Seitenwänden reihen sich die Stände der Winzer auf. Zum Beispiel:
Georges und Therése Rollet, die auf ihrer Domaine Du Granit Dore im Beaujolais einen wunderbaren roten Julienas machen. Madame hat übrigens immer (wirklich immer) einen Hut auf.
Einen guten Tropfen aus dem Bordeaux hält Bruno Alexandre vom Chateau Albuzeau in Sablons bereit.
Hubert Sinson macht im mittleren Westen Frankreichs sehr leckere Weißweine. Zum Beispiel den Tourraine Blanc. Aber auch seine Rotweine sind prima.
Von den Ufern der Tarn kommen die Weine der Domaine Mas de Bicary. Winzer Claude Rouquie lädt gerne zum Probierschluck ein.
Und dann wäre da noch Madame Lang aus dem elsässischen Wolxheim. Sie macht leckeren Riesling und einen tollen Cremant. Der Cremant d’Alsace ist inzwischen nach dem Champagner auf Platz 2 der beliebtesten Schaumweine.
Kommen wir zum wichtigsten Mann in der Werfthalle: Eric Piquet von der Fruitière Vinicole d’Arbois. Er macht einen wunderbar leckeren Cremant Rosé, der sich vor keiner Pulle Schampus verstecken muss. Außerdem hat auch er immer gute Laune und er bringt aus dem heimatlichen Jura immer noch den berühmte Käse Comté de Jura mit, den dann die Oma von unserem Alex verkauft.
Und dann gibt es noch die Schneckenfarm von Fabrice Pernot aus dem Nachbardorf Buhl und die Chèvrerie La Passerelle mit ihrem Ziegenkäse aus Niderviller. Und wenn man überall ein Schlückchen probiert und das eine oder andere Fläschchen oder Kartönchen gekauft hat, ist man schon halb zum Franzosen geworden.
Und freut sich darauf, Abends mit allen Winzern, Besuchern und Bootsleuten zusammen beim Essen und beim Wein zu sitzen.
Dagmar Kuhnle