Uns erreichte ein toller Törnbericht von unseren Hausbooturlaubern mit der „Hasel“. In diesem können Sie dank GPS tracking sogar jede Strecke genau verfolgen. Wir finden das klasse und sagen „DANKE SCHÖN!“ 🙂
1. Tag (05.08.2017)
Wir übernehmen unser Boot „Hasel“, eine Kormoran 940 (Länge 9,40 m, Breite 3,90 m, Tiefgang 0,70m, Gewicht 12t) pünktlich um 14.30 h. Das Schiff ist bestens ausgestattet: Küche mit 4-flammigem Gasherd und Backofen, Kühlschrank, WC, Duschen innen und außen auf der Badeplattform mit Warmwasser, Kojen naturgemäß etwas schmal, genug Stauraum usw. Die beiden mitgebrachten Fahrräder können unproblematisch an der Reling auf dem Oberdeck abgestellt und verzurrt werden, mit zwei Mann ist auch das Auf- und Abladen völlig unkompliziert.
Da wir die notwendigen Bootsführerscheine vorweisen können, dauert die Einweisung nicht allzu lange. Wir stechen daraufhin zu einer kleinen Probetour nach Rechlin in See, um das Schiff auszuprobieren: hier geht´s zu den Streckeninfos >>
Abends essen wir im „Möwennest“ in Rechlin (schlecht ausgeschildert!) und genießen den Abend erst mit Abendsonne, dann mit dem fast vollen Mond.
2. Tag (06.08.2017)
Wir starten zunächst einmal zu einer 40 km-Radtour über Boek und Mirow: hier geht´s zu den Streckeninfos >>
Die Kirche in Boek ist sehenswert. Auf der Schlossinsel Mirow genießen wir den guten Kuchen der dortigen Gastronomie, bevor wir wieder zum Schiff zurückstrampeln.
Dort angekommen beginnen wir die erste „richtige“ Tour nach Buchholz, wo wir einen wunderschönen kleinen Hafen am Ende der Bucht anlaufen. Einziges Manko: die Sanitäranlagen liegen etwa 300 Meter vom Steg entfernt. Hier der Track nach Buchholz >>
Vor Alt-Gaarz wollen wir eigentlich in den als besonders naturnah beschriebenen Nebelsee („ein Paradies für Schwimmer und Angler“!) tuckern, der nur über eine kleine, nicht betonnte Einfahrt zu erreichen ist. Deshalb biege ich im rechten Winkel auf die Einfahrt ab, entdecke dann aber auf dem Echolot die Anzeige 0,0 Meter und drehe sofort um (siehe Trackaufzeichnung!). Später erfahren wir, dass dort eine Sandbank liegt und man nur direkt unter Land sicher an die Einfahrt kommt. Auf der zur Verfügung gestellten Karte sieht man von der Sandbank nichts, es gibt auch keine genauen Tiefenangaben!
3. Tag (07.08.2017)
Wir dampfen weiter zur Marina Sietow in Sietow-Dorf: hier geht´s zu den Streckeninfos >>
Wieder ein kleiner, ruhiger Hafen mit fußläufiger sehr schöner Bademöglichkeit (bewacht vom Fischadler!). Abends frischer Räucherfisch unmittelbar am Hafen in der Fischräucherei (das Restaurant „Fischerhütte“ ist am Montag geschlossen). Auf dem Rückweg zur Hasel bewundern wir die (fast beendete) partielle Mondfinsternis.
4. Tag (08.08.2017)
Wir schippern erst einmal in Ruhe eine Runde nach Waren, wo wir allerdings nicht bleiben, weil wir den dort angesagten großen Trubel meiden wollen. Die Stadtkulisse ist aber vom See aus beeindruckend, die Bucht mit Booten aller Art gut „bevölkert“. Leider weht ein steifer Wind aus Südost, der zu kabbeliger See führt und uns veranlasst, die auf dem Oberdeck an sich gut untergebrachten Räder teilweise per Hand zu sichern. Nach der Runde kehren wir wieder zu unserem alten Liegeplatz zurück: hier geht´s wieder zu den Streckeninfos >>
Nachmittags teilen wir uns auf: Baden, bzw. Radeln nach Röbel, das ein sehr schönes altes Stadtbild hat: hier geh´ts zu Tracking >>
5. Tag (09.08.2017)
Wir dampfen weiter zum „Maribell Yachthafen Jabel“; erwähnenswert der sehr gute Hafenservice schon beim Anlegen. Vom Kölpinsee in den Jabelschen See führt eine enge Durchfahrt, in der zwei Schiffe nur knapp aneinander vorbeikommen. Mein Radnavi, das ich zum Aufzeichnen der Touren (und gelegentlich auch zum Navigieren! ) benutze, zeigt sogar eine Strecke über Land (siehe Foto): hier geht´s zu den Streckeninfos >>
Ich nutze den Nachmittag für einen kleinen Trip zum Wisentreservat Damerow und bekomme auch (wegen der anstehenden Fütterung) einige Tiere zu sehen: hier finden Sie die Streckeninfos >>
Bei schönstem Sonnenschein gibt´s in der Hafen-Eisdiele einen dicken Eisbecher, abtrainiert wird durch ausgiebiges Schwimmen; abends essen wir im Restaurant „Toplicht“ mit italienisch angehauchter Küche. Von der Terrasse aus hat man hat einen tollen Blick über die Bucht. Wohlgemerkt – das alles direkt am Hafen!!
Und dann strahlt wieder der Vollmond…!
6. Tag (10.08.2017)
Nach einer kleinen Runde durch den Jabelschen See geht es quer über den Fleesensee weiter in den Plauer See nach Alt-Schwerin: hier wieder die Streckeninfos >>
Wieder ein sehr ruhiger Hafen in der Natur (über uns kreist ein Seeadler!), nur kurze Wartezeit vor der Drehbrücke in Malchow.
Es folgt noch eine kleine Radrunde zum Austoben über den Plauer Werder (dort anstrengend, aber Natur pur!) und zum agrarhistorischen Museum „Agroneum“. Vom Hafensteg aus gibt`s zum Abschluss noch eine Runde Angeln! Leider ohne Petri-Heil, weshalb wir im Fischlokal der Müritz-Fischerei essen „müssen“ (nachmittags gab es hier sauleckeren Kuchen!). Auch hier genießt die Besatzung ausgiebig die unmittelbar neben dem Steg liegende kleine, aber feine Badestelle, die einzige, die ich in diesem Urlaub freiwillig nutze…… Hier geht es zu den Streckeninfos >>
7. Tag (11.08.2017)
Leider regnet es immer wieder. Wir dampfen weiter nach Kuppentin: hier gibt es wieder die Streckeninfos >>
Heute geht es nach der Hubbrücke in Plau mit dem Schleusen los, wir passieren die Schleusen Plau, Barkow und Bobzin (mit einem Hub bis zu 7 Metern). Eine völlig neue Erfahrung (vor allem bei Schleusen mit Selbstbedienung), mit „Abkucken“ bei erfahrenen Skippern und den Tipps im Kapitänshandbuch schaffen wir´s dann auch alleine.
Der Wasserwanderrastplatz Kuppentin mitten in einem Wald (Zitat aus dem Hafenhandbuch „diesen Ort hätte sich Rotkäppchen ausgesucht!“) ist kein klassischer Hafen, sondern bietet nur die Möglichkeit, längs an der Spundwand des Kanals anzulegen. Kleiner Imbiss mit freundlicher Fürsorge der „Hafenchefin“ und Sanitäranlagen direkt neben dem Liegeplatz. Abends erlahmt der Schiffsverkehr: absolute Ruhe! Wir spazieren noch zur Kirche in Kuppentin und erhalten hier ungefragt eine ellenlange Führung der Küsterin, die uns („Sie sehen ja sehr klug aus“) wirklich alles über die Geschichte der Kirche und des Ortes vermittelt, so dass wir schließlich auch den Plan aufgeben müssen, in der Kirche den Orgelübungen des 17jährigen Organisten zuzuhören, dabei noch ein paar Grußkarten zu schreiben und diese dann dem Postkasten des Dorfes zuzuführen.
8. Tag (12.08.2017)
Wir schleusen erstmal in Lübz (ich lande bei diesem Manöver im Wasser, was der Schleusenwärter mit der Frage beanstandet: „Warum badet der in meinem Swimmingpool?“), fahren dann den Elde-Kanal noch etwas weiter bis Burow, drehen dort und dampfen zurück bis Lübz (sehenswerter Ort mit sehr hübscher Altstadt, hierher kommt das gute Bier!). Unterwegs sehen wir die Spuren der Biber und haben auch zwei Exemplare am helllichten Tage vor, leider war der Fotograf nicht schnell genug.
Der Hafen liegt (in unserer Fahrtrichtung, Bergfahrt) kurz vor der Schleuse, wenn man nicht vorbereitet ist, kann man leicht an der schwer einsehbaren Einfahrt vorbeidampfen. Die moderne, gut ausgestattete „Stadtmarina Lübz“ hat nur wenige Gastliegeplätze und ist sehr beliebt, also rechtzeitig ansteuern!
Das hochgepriesene Restaurant „Alter Amtsturm“ in Lübz ist ordentlich, entspricht aber nicht den zu hohen Erwartungen. Reservierung notwendig, da stark frequentiert. Beim Bäcker schräg gegenüber dem Turm bekommt man auch sonntags frische gute Brötchen (nach den Aufbackbrötchen der Häfen sehr erfreulich), auch sonst kann man hafennah einkaufen.
Hier ist die Tour >>
9. Tag (13.08.2017)
Wir schippern nach einem ausgiebigen Frühstück mit den frischen Bäckerbrötchen wieder durch die Schleusen (Bergschleusen ist anspruchsvoller als Talschleusen, weil man erst einmal „tief unten“ Halt in der Schleuse finden muss) bis nach Plau. Dort finden wir einen schönen Liegeplatz im Hafen am Leuchtturm mit wunderbarer Sicht auf den Plauer See. Zuvor werden wir aber erst einmal kräftig von oben nass…: hier die Infos zur Strecke >>
Nachdem die Front durch ist, machen wir einen Bummel durch den durchaus sehenswerten, aber touristisch eroberten Stadtkern und fahren mit der Tschutschubahn durch und um Plau
. Leider ist der im Hafenhandbuch erwähnte Badeplatz am Leuchtturm mittlerweile privatisiert.
10. Tag (14.08.2017)
Nach einem traumhaften Sonnenaufgang geht es mit der Hasel nur einmal kurz über den Plauer See bis Lenz, wo wir wieder einen prima Liegeplatz mit guter Aussicht auf das Wasser du die vorbeifahrenden Schiffe haben: hier finden Sie die Infos zu dieser Strecke >>
In Lenz sind wir mit unseren Warener Freunden verabredet und radeln gemeinsam bis Bad Stuer und zum Bärenwald: alle Infos zur Strecke finde Sie hier >>
Der Radweg direkt am Ufer ist durchaus anspruchsvoll mit Wurzelwerk, Feuchtstellen u.a.m., man sollte also schon konzentriert fahren, um nicht zu stürzen. Den Bärenwald haben wir dann aus Zeitgründen nicht mehr besichtigt, er soll aber sehenswert sein; mehr dazu unter www.baerenwald-mueritz.de.
Abends dann gemeinsames Essen im „Lenzer Krug“, fußläufig direkt gegenüber dem Hafen.
11. Tag (15.08.2017)
Wir bleiben noch einen Tag in Lenz, einerseits wegen des schönen Badestrandes (Frau) und andererseits, um einmal ganz um den Plauer See radeln zu können (Mann): hier finden Sie die Streckeninfos >>
12. Tag (16.08.2017)
Wir daddeln weiter bis Klink: die Strecke finden Sie hier >>
Im Hafen wartet schon der Hafenmeister, um einen passenden Liegeplatz zuzuweisen und dann auch gleich das Anlegemanöver zu kommandieren (er hat wohl seine Erfahrungen mit den „Freizeit-kapitänen“!). Das lehne ich als unnötig ab, auch wenn zugegebener Weise nicht alle Anleger des Törns schulmäßig abliefen. Er sorgt auch dafür, dass der Abwassertank entleert wird (hierzu fehlt leider eine Anzeige im Schiff!).
Nirgendwo hatten wir so viele Graugänse wie in Klink, dort gibt es offensichtlich eine größere Kolonie. Leise Gänse gibt es übrigens nicht (es sei denn als Braten…), weder abends noch morgens…!
Per pedes umrunden wir einmal das sehenswerte Schloss, das auch eine gute Gastronomie haben soll (die wir aber nicht ausprobiert haben – Suppentag!!). Per Rad geht es anschließend noch einmal 30 km durch die abwechslungsreiche Landschaft. Das Rehwild ist jetzt auch wie an den Vortagen tagsüber unterwegs, Blattzeit! Störend nur eine längere Strecke mit Kopfsteinpflaster (wohl aus alten Zeiten): Infos zur Strecke finden Sie hier >>
13. Tag (17.08.2017)
Bald müssen wir leider unseren „Taschenpanzerkreuzer“ zurückgeben und steuern daher schon dem Ziel entgegen mit dem Stopp am Wasserwanderrastplatz Ludorf. Zuvor machen wir noch einen Abstecher in den Müritz-Havel-Kanal, um einen ersten Eindruck zu bekommen, falls wir einmal in einem späteren Urlaub die Gewässer südlich der Müritz befahren wollen.
Streckeninfos hier >>
Wieder ein ruhiger Platz mit unverstellter Sicht auf den See. Der Hafenmeister ist sehr hilfsbereit, wir dürfen nämlich Waschmaschine und Trockner des nebenan liegenden Campingplatzes benutzen, nachdem ich beim Anlegen erneut von der Heckplattform in den See abrutsche (mit der Badeleiter ist man aber schnell wieder an Deck…).
Obwohl ich für gutes Geld Angelschein usw. gelöst und die erstklassige Ausrüstung meines Patensohnes mit diversen Ruten, Blinkern u.a.m. dabei hatte, klappt es mit dem Angeln leider nicht. Der Paravan geht beim Schleppen nicht auf Tiefe, meine Blinker interessieren die Müritz-Fische nicht und zum Beschaffen von Maden und Würmern bin ich zu faul. Die Fischbestände sollen in den letzten Jahren allerdings auch stark rückläufig sein. Immerhin wurde ich Zeuge beim Fang eines kapitalen Barsches und durfte mich damit fotografieren lassen (siehe Tourfoto).
4. Tag (18.08.2017)
Bevor es nun zurück in den Heimathafen geht, steht erst einmal eine (weitere) Radtour nach Röbel an. Auf einem Stoppelacker tummeln sich insgesamt 11 Störche, sie stehen wohl kurz vor dem Abflug nach Afrika. Eine große Liegewiese mit Volleyballfeld könnte man prima zum Sonnen nutzen, wenn denn die Sonne schiene, so bleibt diesmal nur das Schwimmen bei dicken Regenwolken…. Hier die Radtour >>
Danach geht es zurück nach Rechlin, Hafendorf Müritz, weil das Schiff morgen um 8.30 h übergeben werden soll, und wir den sehr geruhsamen Urlaub nicht mit Stress beenden wollen:
Hier finden Sie die Tour >>
Eine letzte kleine Radel-/Baderunde ist aber noch drin, während sich im Hafen allmählich die Kuhnle-Boote wieder versammeln, teilweise auch wieder auf erste Tour gehen (mit bisweilen spektakulären Manövern): hier alle Infos zur dieser Strecke >>
15. Tag (19.08.2017)
Wir übergeben die „Hasel“ ohne jede Schäden unproblematisch schon um 08.15 h. Wie bisher alles, ist auch die Rückgabe perfekt organisiert.
Wir sind bestens erholt und mit unserem ersten Motorboottörn hochzufrieden. Während der ganzen Tour hat es mit der „Hasel“ keinerlei Probleme gegeben, alles funktionierte einwandfrei (man darf das Echolot allerdings niemals ausschalten, sonst kann es Probleme beim Einschalten geben, was uns bei der Übergabe leider nicht gesagt wurde). Einem alten Segler fehlen an Bord nur ein Kompass und eine Seekarte mit klaren Tiefengaben, damit man auch einmal ohne Risiko das Fahrwasser verlassen kann, weiterhin auch die Kennungen der Leuchttonnen. Und an das Fahren mit außenbords hängenden Fendern gewöhnt sich ein Segler auch nach einem 14-Tage-Törn nicht!
Das Wetter hat mitgespielt, zwei Regentage in zwei Wochen und wenige Schauer lassen sich gut ertragen, aber die lauen Augustabende an Oberdeck wurden schon vermisst.
Fazit: alles prima!