Knotenstunde für Kids
An Land ist es ja einfach: Fahrradständer ausklappen, Handbremse anziehen und Euer Gefährt bleibt wo es ist. Naja, es fällt vielleicht um, aber bevor der Wind ein Fahrrad oder gar ein Auto wegpustet, muss es schon ganz schön blasen. Mit Booten ist das anders. Die schwimmen auf dem Wasser und genauso leicht, wie Du Deine Oma (falls Du eine hast) auf einer Luftmatratze durchs ganze Nichtschwimmerbecken schieben kannst, pustet der Wind sogar ein tonnenschweres Schiff quer durch den Hafen. Und da man nie genau wissen kann, wie sich der Wind mal ändert, binden wir unsere Schiffe an.
Nun ist es Dir bestimmt schon passiert, dass Du die Schleife Deiner Turnschuhe neu binden musstest, oder? Ist ja nicht schlimm, Du hast den Schuh ja am Fuß und merkst es rechtzeitig. Da Du ja zum Landgang Dein Boot verlassen willst (sonst könntest Du es ja auch festhalten), muss der Knoten schon ein wenig cooler sein als eine Schleife. So wie Dein Turnschuh Löcher für die Schnürsenkel hat, gibt es auf dem Boot ein Metallteil für das Festmacheseil: Die Klampe oder manchmal auch kleine Poller.
Der Alltagsknoten auf einem Hausboot ist der Klampenschlag. Keine Sorge, die Prügelstrafe ist auch für Schifferknoten und Klampen abgeschafft, er heißt nur so. Am schlauesten ist es, wenn man beim Festmachen an dem einen Ende der Leine eine feste Schlaufe hat, die legst Du als erstes um die Klampe. Dann führst Du den Festmacher um irgendwas an Land, von dem es nicht abrutschen kann. Mit dem Rest der Leine machst Du einen Klampenschlag auf die Klampe bei Dir an Bord. Das hat den Vorteil, dass Du, wenn Du wieder los willst, das Seil vom Boot aus lösen kannst.
Euer Kapitän Kunibert